Fachtag: Ausbildung für alle!? Zur Umsetzung der Ausbildungsgarantie

Am Donnerstag, 25. April 2024 von 10 – 16 Uhr im Saarrondo, Europaallee 4a, 66113 Saarbrücken

Um allen jungen Menschen ohne Berufsabschluss den Zugang zu einer vollqualifizierenden, möglichst betrieblichen Ausbildung zu ermöglichen, gibt es künftig eine Ausbildungsgarantie.

Wie lässt sie sich umsetzen? Welche Rolle können und sollen die Jugendberufsagenturen spielen?

Dazu wird Frau Prof. Dr. Ruth Enggruber von der Hochschule Hannover ihre Forschungsergebnisse vorstellen.

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern saarländischer Politik, der Arbeitsagentur und der Praxis wollen wir mit Ihnen darüber diskutieren, wie die Ausbildungsgarantie im Saarland umgesetzt werden kann.

Orientierung und Übergangsbegleitung als Voraussetzung zur Erreichung des Ziels „Ausbildung für alle"

Das Thema Fachkräftemangel im Zusammenhang mit deiner zunehmenden Fokussierung auf akademische Ausbildungsgänge hat in der politischen Diskussion an Bedeutung gewonnen. Kammern und Unternehmensverbände richten dringende Appelle an die Politik vor dem Hintergrund, dass ein zunehmender Anteil an Ausbildungsstellen in dualen Ausbildungsberufen nicht mehr besetzt werden kann. Aber auch pflegerische Berufe in schulischen Ausbildungsgängen beklagen den gravierenden Nachwuchsmangel.

Daneben hat die Coronapandemie aber noch zusätzlich zu der Problematik geführt, dass eine steigende Zahl von Jugendlichen ohne Schulabschuss und in der Folge auch ein noch größerer Anteil ohne Ausbildungsabschluss bleibt. Dies ist in der Situation fehlender Fachkräfte ein nicht hinnehmbarer Zustand.

Vor diesem Hintergrund hat sich sowohl die neue Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag aber auch die SPD im Saarland in ihrem Wahlprogramm zur Zielsetzung einer „Ausbildung für alle“ bekannt. Damit wird einer lang formulierten Forderung der Fachverbände der Jugendsozialarbeit Gehör verschafft, die diese Forderung seit langem formuliert.

Betrachtet man jedoch die Gelingensbedingungen, die zur Erreichung dieses Ziels unter anderem vom Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit formuliert werden, wird deutlich, dass das zur-Verfügung-stellen von Ausbildungsplätzen, sei es dual, schulisch oder ergänzend in Form überbetrieblicher Ausbildung bei Trägern der Jugendberufshilfe, notwendige, aber bei Weitem nicht hinreichende Bedingung zur Zielerreichung ist.

Bewährte Instrumente wie Geförderter Ausbildung (wie Reha-Ausbildung und BaE integrativ oder kooperativ) und Programme zur Begleitung von Auszubildenden zeigen, dass es möglich ist, auch junge Menschen mit verschiedenen Problemlagen zu einem Ausbildungsabschluss zu führen. 
 

Fehlendem Matching zwischen Jugendlichen und Betrieb, das einer der Hauptgründe für die Problematik darstellt, muss durch systematische berufliche Orientierung und Übergangsberatung in allen Schulen als Erfolgsmodell zur Verbesserung der Passung begegnet werden.